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Kommentar hinterlassenVor einigen Jahren war Desktop-as-a-Service (DaaS) noch ein beliebtes Thema. In jüngerer Zeit wird jedoch eher von Cloud-Desktops statt DaaS gesprochen. Diese Änderung der Terminologie hat zu Verwirrungen darüber geführt, was die Begriffe eigentlich bedeuten und wie sich der aktuelle Stand der Dinge darstellt. Lesen Sie mehr zu den Entwicklungen auf dem DaaS-Markt und erfahren Sie, was gleich geblieben ist, was sich verändert hat und warum „DaaS“ durch den Begriff „Cloud-Desktop“ ersetzt wird.
Zunächst eine Definition: Im Rahmen dieses Beitrags steht DaaS für Microsoft VDI und Szenarien, in denen Kunden für den Service extern ausgeführter Windows-Desktops oder -Anwendungen bezahlen. Die Benutzeroberfläche wird dabei über Remote-Protokolle (z.B. VMware Blast) bereitgestellt. Folgende Szenarien zählen dazu:
Mit jeder dieser drei Optionen lassen sich vollständige Desktops oder einzelne Windows-Anwendungen bereitstellen – sowohl persistent als auch non-persistent. Der Knackpunkt ist, dass DaaS eine Windows-Remoting-Technologie ist bei der die Windows-Instanzen außerhalb des eigenen Rechenzentrums laufen.
Als Desktop-as-a-Service vor einigen Jahren einen Höhepunkt erreichten, waren die meisten DaaS-Anbieter für Verwaltung und Hardware in ihrem Rechenzentren selbst verantwortlich. Die Verträge zwischen Kunden und Anbietern waren in der Regel langfristig und beinhalteten oftmals Kosten pro Anwender und Monat (z.B. „50 USD pro Anwender und Monat“). Nach Unterzeichnung beschaffte der Anbieter die notwendige physische Hardware, installierten die DaaS-Plattformsoftware und migrierten sowohl Anwender als auch Daten. Anschließend waren die Kunden startklar.
Langfristige Verträge kamen normalerweise zum Einsatz, da DaaS-Anbieter in die für jede Kundenumgebung erforderliche Hardware investieren mussten und vorab für die Infrastruktur bezahlten. Ziel war es, diese anfänglichen Kosten über die Vertragslaufzeit wieder hereinzuholen. Im Grunde genommen waren DaaS-Anbieter damals Managed Service Provider (MSPs), die individuelle VDI- oder RDSH-Umgebungen entwickelten, bereitstellten und hosteten.
Aus Kundensicht boten die alten DaaS-Lösungen nicht besonders viel Flexibilität. Im Folgenden finden Sie ein paar beispielhafte Einschränkungen dieser DaaS-Szenarios:
Die damaligen DaaS-Lösungen sind schlichtweg kein Vergleich mehr mit den superflexiblen Cloud-Computing-Umgebungen von heute. Genau genommen zahlten Kunden damals dafür, dass jemand anderes ihre VDI- oder RDSH-Infrastruktur entwickelt und ausführt. Es handelte sich nicht um ein Cloud-Angebot im eigentlichen Sinne, obwohl einige Cloud-ähnliche Eigenschaften vorhanden waren, z.B., dass sich Kunden keine Gedanken über Hardware- oder Infrastruktur-Layer machen mussten.
Ein weiterer Nachteil der alten DaaS-Lösungen war der große Druck, alles auf Anhieb richtig machen zu müssen und auch die Pläne für zukünftiges Wachstum miteinzubeziehen. Da DaaS-Umgebungen nach ihrem Aufbau mehrere Jahre eingesetzt werden sollten und sich nur schwer anpassen ließen, waren ordnungsgemäße Dimensionierungen und Tests wie bei herkömmlichen On-Premises-VDI-Umgebungen unerlässlich. Somit gestalteten sich die damaligen DaaS-Projekte komplex und langwierig. Der Umstieg auf DaaS war dadurch nicht wirklich schneller als auf eine herkömmliche On-Premises-VDI zu setzen.
Was hat sich seitdem verändert? Ganz einfach: Jetzt gibt es die Cloud. Im Laufe der letzten Jahre hat sich „X as a Service“ zu „Cloud X“ entwickelt. Microsoft beispielsweise nennt Windows 10 Management-as-a-Service nun einfach „Windows 10-Cloud-Management“ und „SaaS“ ist mittlerweile besser bekannt als „Cloud-Software“. Folglich ergibt es durchaus Sinn, dass aus „Desktops-as-a-Service“ jetzt „Cloud-Desktops“ werden.
Die meisten Anwender führen ihre Cloud-Desktops heutzutage in den Public Clouds von Microsoft Azure oder Amazon Web Services (AWS) aus. Diese bieten Kunden alle Vorteile einer echten Cloud – sie sind ganz einfach zu skalieren und Hardwarespezifikationen können einfach geändert werden.
Die von Cloud-Plattformen angebotene Rohinfrastruktur wird durch VDI- und RDSH-Plattformen (wie VMware Horizon Cloud) erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung können Kunden dieselbe Bereitstellungs- und Managementinfrastruktur für Cloud- und On-Premises-Desktops verwenden – wie in den folgenden drei Beispielen dargestellt.
Windows Virtual Desktop (WVD) läuft als VDI-Plattform nativ als Service auf Microsoft Azure. Das Angebot bietet Kunden umfassende Funktionen und Preisvorteile, wie die Nutzung von Windows 10 Enterprise Multi-Session mit vorhandenen Lizenzen oder die kostenlosen Extended Security Updates für Windows 7. Kunden zahlen dabei nur für die Nutzung von Azure.
Diese WVD-Funktionen werden auch von VMware Horizon Cloud on Microsoft Azure unterstützt und nativ in Azure ausgeführt. Microsoft stellt die zugrunde liegende Infrastruktur und VMs bereit, während sich VMware um Horizon-Protokolle, Management, Brokering, Steuerungsebene usw. kümmert. Diese Struktur ist mit einer herkömmlichen VDI- oder RDSH-Umgebung vergleichbar, bei der Sie abgesehen von Ihrer Bereitstellungshardware auch für Horizon-Lizenzen bezahlen. In diesem Fall jedoch handelt es sich bei Ihrer Hardware um monatliche VM-Mieten in Azure anstelle eines Racks mit physischen Servern.
Der Mehrwert besteht darin, dass Sie dank der Horizon-Funktionen bestehende On-Premises VDI sinnvoll mit dem Cloud-Angebot kombinieren können. In dieser hybriden Umgebung profitieren Sie von den Kostenvorteilen und der automatisierten Infrastruktur, die nur mit der Cloud möglich sind.
So können Sie beispielsweise während der Laufzeit die Größe einer bestimmten Anwender-VM ändern (größer oder kleiner), indem Sie sich einfach bei der Azure-Systemsteuerung anmelden und entsprechende Änderungen vornehmen. Reservierte Instanzen und der Azure Hybrid Benefit bieten weiteren Raum für Kosteneinsparungen.
Auf AWS-Seite können Sie VMware Cloud on AWS verwenden, um Ihre VMware-basierte On-Premises-Umgebung auf AWS-Standorte auszuweiten, die wie gewöhnliche vSphere-Hosts in Ihren Managementkonsolen angezeigt werden. Über diese können Sie dann beliebige Lösungen erstellen und installieren, darunter auch VMware Horizon 8, das sich mit Ihrer bestehenden Horizon-Umgebung verknüpfen oder als eigenständiges Produkt ausführen lässt.
Obwohl sich AWS und Azure aus Infrastrukturperspektive unterscheiden, bieten sie dennoch gemeinsame Vorteile – insbesondere im Vergleich zu alten DaaS-Lösungen.
Mit VMware Cloud on AWS haben Kunden die Kontrolle über die von ihnen gemieteten vSphere-Knoten. Sie können sie nach Belieben anpassen, VM-Größen ändern usw. Zudem lässt sich jederzeit Kapazität hinzufügen oder entfernen und sie zahlen stets Preise auf Basis aktueller Kostenmodelle und Angebote.
Die Cloud-Desktops von heute sind die logische Weiterentwicklung von DaaS des letzten Jahrzehnts. Der Großteil der damaligen Design-Vorteile (und -Herausforderungen) gilt auch für moderne Cloud-Desktops, jedoch eignen sich diese im Vergleich zu alten DaaS-Lösungen deutlich besser für die meisten Anwendungsbereiche. Unternehmen lagern das Infrastruktur-Management für ihre VDI- oder RDSH-Umgebung aus und profitieren gleichzeitig von flexiblen Anpassungs- und Erweiterungsoptionen.
Diese Flexibilität kennzeichnet den wesentlichen Unterschied zwischen alten DaaS-Lösungen und modernen Cloud-Desktops. Damals bedeutete Flexibilität, 3 statt 4 GB RAM zu verwenden – heute sind die Möglichkeiten deutlich umfangreicher. Sie können sich die Stärken der jeweiligen Plattformen zunutze machen. Anwendungen und Desktops, die aus bestimmten Gründen im Rechenzentrum ausgeführt werden müssen, können weiterhin dort bleiben. Außerdem lassen sich große Horizon-, vSphere- und andere Workloads flexibel in die Cloud verschieben. Darüber hinaus können Sie von aktuellen Cloud-Technologien und Einsparpotenzialen wie Windows Virtual Desktop profitieren.
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