VMware ändert zum 2. April 2020 das Lizenzmodell für Server mit CPUs, die mehr als 32 Cores besitzen. Die Lizenzierung bleibt weiterhin ein Pro-CPU-Ansatz, benötigt aber für CPUs mit mehr als 32 physischen Kernen nun eine weitere CPU-Lizenz. Die häufigsten Fragen klären wir am Ende des Beitrags. Für Bestandskunden und Käufe vor dem 30. April 2020 gewährt VMware kostenfreie Lizenzen, falls Sie bereits VMware-Lösungen auf CPUs mit mehr als 32 CPU-Kernen einsetzen.
Mit dieser Änderung gleicht VMware das Angebot weiter an die branchenüblichen Modelle mit kernbasierter Preisgestaltung an. Dieser Ansatz soll erleichtern, Software-Lizenzen und Preise zwischen VMware (mit bis zu 32 Cores pro CPU) und anderen Anbietern (mit Preisen pro Core) zu vergleichen.
Das neue Lizenzmodell für vSphere & Co
Das neue Preismodell greift für die Mehrheit der Hauptprodukte von VMware, darunter vSphere, vSAN und die vRealize Suite. Grundsätzlich sind alle VMware-Lösungen betroffen, die bisher per Prozessor lizenziert werden. Der Großteil der Kunden wird erst einmal keine Auswirkungen spüren, da bisher CPUs mit mehr als 32 physikalischen Kernen nur vereinzelt im Einsatz sind bzw. nur im Bereich High Performance Computing (HPC) zum Einsatz kommen. Mit der steigenden Verbreitung von CPUs mit mehr als 32 Kernen im Markt werden die VMware-Lizenzkosten per Prozessor auf dem Papier natürlich steigen, gleichzeitig sorgt die fortschreitende Leistungssteigerung der Cores hier für einen gewissen Ausgleich. Ganz offen gesprochen: Wenn die CPUs die Anzahl an Kernen massiv steigern, würde VMware ansonsten beim bisherigen Lizenzmodell Geld verlieren. Der Zeitpunkt ist daher gut gewählt, greift nur in ausgewählte Kundenszenarien unmittelbar ein und verursacht dadurch momentan nicht zu viel Lärm.
Für Kunden soll die Lizenzierung damit laut VMware unkomplizierter werden, die Vergleichbarkeit mit Mitbewerbern besser. Auch granulare Preismodelle werden so möglich. Ob dies tatsächlich zu einer Vereinfachung führt, bleibt allerdings abzuwarten. Ein geradliniges Sockel-basiertes Lizenzmodell oder Lizenzen pro Kern sind für die meisten Kunden sicherlich besser nachzuvollziehen. Daher ist diese Änderung möglicherweise nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einem vollständigen Kern-basiertem Lizenzmodell. Compliance-seitig wird diese neue Lizenzierungsform natürlich für neue Herausforderungen sorgen.