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Strategien für Planungsbüros, damit die Umstellung auf BIM gelingt

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Building Information Modelling als Planungsmethode gewinnt auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Gemäß „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“ des BMVI aus dem Jahr 2015 sollte für das Jahr 2020 bereits das Leistungsniveau 1 bei der Einführung der BIM Methode für öffentliche Aufträge erreicht werden: „Leistungsniveau 1 beschreibt die Mindestanforderungen, die ab Mitte 2017 in der erweiterten Pilotphase und dann ab 2020 in allen neu zu planenden Projekten mit BIM erfüllt werden sollen. Öffentliche Auftraggeber im Zuständigkeitsbereich des BMVI müssen bis dahin in der Lage sein, die hier spezifizierten Anforderungen in Neuausschreibungen von Planungsleistungen anzuwenden.

Dazu gehört auch die Entscheidung, ob die Koordination der BIM-Aktivitäten beim Auftraggeber verbleibt, oder auf den Auftragnehmer übertragen wird. Die Auftragnehmer müssen lernen, ihre Leistungen entsprechend den Auftraggeber Anforderungen anzubieten.“ (Quelle „Stufenplan Digitales Planen und Bauen“, Seite 9, BMVI, 2015). Auch bei privaten institutionellen Auftraggebern wird immer öfter für Planungsprozesse die BIM Methode von den beteiligten Planungsbüros eingefordert. Dennoch ist BIM in Deutschland noch nicht in der breiten Fläche bei Planungsbüros etabliert. Für Planungsbüros, bei denen bisher nicht nach der BIM Methode gearbeitet wird, stellt sich die Frage, ob man auf Dauer ohne die Fähigkeit, an BIM Projekten teilzunehmen, eine ausreichende Auftragslage sicherstellen kann. Wenn die Entscheidung fällt, auf BIM als Planungsmethode umzustellen, hat dies tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe und Strukturen in einem Büro.

Bei dem gesamten nachfolgend geschilderten Prozess sollten die jeweiligen Ergebnisse immer wieder realistisch bewertet werden. Die Umsetzung muss wirtschaftlich leistbar sein. Hierbei sind die zeitlichen Ressourcen, welche durch die MitarbeiterInnen und Geschäftsleitung aufzubringen sind, in der Regel gegenüber dem Investitionsvolumen in Software der größere Kostenfaktor.

Analyse der Zielstellung und der Ist-Situation

Der Transformationsprozess zur Anwendung der BIM Methode muss gut durchdacht und geplant werden, um ihn erfolgreich durchzuführen. Dabei ist eine gute Dokumentation des Prozesses bereits der erste Baustein zur erfolgreichen Umstellung.

Zuerst sollte eine ehrliche Analyse der Ist-Situation im Büro vorgenommen werden:

  • Aufstellung des aktuellen Ist-Zustandes der Arbeitsabläufe und Methoden im Büro und des Dokumentationsgrades dieser Abläufe
  • Aufstellung der aktuell eingesetzten Software und deren Anwendung (bei CAD z.B. reines 2D, bauteilorientierte Arbeit im Grundriss, AVA Software, Bürosoftware usw.)
  • Aufstellung der vorhandenen personellen Ressourcen und deren Auslastung
  • Aufstellung der in der Firma bereits vorhandenen Kompetenz in Bezug auf BIM (Kenntnisstand der MitarbeiterInnen und Mitarbeiter und der Geschäftsleitung)

Danach muss festgelegt werden, welche Ziele mit der Umstellung auf BIM erreicht werden sollen, z.B.:

  • Fähigkeit schaffen, an BIM Projekten teilzunehmen
  • Optimierung interner Abläufe, Dokumentation und Vereinheitlichung von Arbeitsprozessen
  • Steigerung der Planungsqualität
  • Kostenoptimierung
  • Optimierung der Zusammenarbeit mit Fachplanungsbüros
  • Erweiterung des Geschäftsfeldes

Aufstellung der zu treffenden Maßnahmen, Planung der notwendigen Ressourcen

Auf Basis der Analyse des Ist-Zustandes und den festgelegten Zielen, ermittelt man die für die Umstellung zu treffenden und durchzuführenden Maßnahmen und den Aufwand, der zu deren Umsetzung betrieben werden muss.

Hierzu können zählen:

  • Einbindung externer BeraterInnen
  • Einbindung KooperationspartnerInnen (z.B. Fachplanungsbüros)
  • Schulungen für MitarbeiterInnen und Geschäftsleitung
  • Anschaffung und Implementierung von Software, Festlegung und Umsetzung von Standards
  • Dokumentation der Arbeitsprozesse
  • Aufstellung der Kosten (externe Beratung, Schulung, Anschaffung Software, Services, binden interner Ressourcen…)
  • Aufstellung der zeitlichen Ressourcen von MitarbeiterInnen und Geschäftsleitung, die durch den Transformationsprozess gebunden werden (dieser Punkt wird gerne vergessen bzw. unterschätzt und muss unbedingt eingeplant werden!)
  • Bei größeren Büros u.U. Festlegung eines Planungsteams als Pilot für die BIM Einführung

Aufstellung Zwischenziele, Zeitplan

Die Maßnahmen sollten den jeweiligen Zielen zugeordnet und in sinnvolle Zwischenschritte aufgeteilt werden, damit man den Erfolg der Umsetzung entsprechend messen kann.

Auf der Grundlage dieser Maßnahmenliste kann ein Zeitplan für die Umsetzung, den Einsatz der notwendigen Ressourcen und die Erreichung der gesetzten Ziele erstellt werden.

In regelmäßigen Abständen muss ein Abgleich der Planung mit den tatsächlich umgesetzten Maßnahmen durchgeführt werden. Unter Umständen müssen die Maßnahmen oder der Zeitplan angepasst werden, wenn sich herausstellt, dass die Planung nicht eingehalten werden konnte oder sich die Voraussetzungen geändert haben.

Fazit:

Die BIM Methode wird immer öfter in Projekten eingesetzt bzw. eingefordert. Wenn man als Planungsbüro bei solchen Projekten beteiligt sein will, muss man im Büro die Kompetenz hierfür aufbauen. Für eine erfolgreiche Einführung bedarf es einer guten Planung und Dokumentation des Transformationsprozesses, der zunächst vor allem zeitliche Ressourcen von MitarbeiterInnen und der Geschäftsleitung fordert und damit Kosten verursacht. Auf der anderen Seite stehen nach einer erfolgreichen Einführung der BIM Methode gut dokumentierte und strukturierte Arbeitsprozesse. Darüber hinaus profitiert das Planungsbüro von Kosteneinsparungen sowie einer größeren Wettbewerbsfähigkeit sich an Ausschreibungen zu beteiligen, bei denen die BIM Methode vorausgesetzt wird.

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