Warum eigentlich Software-Lizenzmanager?
Das Profil eines Software-Lizenzmanagers entwickelte sich parallel zum rasant zunehmenden Einsatz von Software in Unternehmen und Behörden. Warum? Werfen wir einen kurzen Blick zurück – etwa auf die Mitte und das Ende der 1990er Jahre.
Lizenzierung – vom kleinen Zettel zur Volumenlizenz
Schon mit den allerersten Software-Produkten tauchte auch das Thema der Software-Lizenzierung auf. Die beim Kauf gelieferte Box enthielt in der Regel einen Datenträger, um die Software aufzuspielen, ein nicht selten voluminöses, gedrucktes Handbuch und – die EULA. Dieses Blatt wurde oftmals für einen Packzettel gehalten und im Papiermüll entsorgt.
Die Überprüfung durch die Software-Hersteller: Das Audit
Das konnte jedoch ernste Konsequenzen nach sich ziehen. Mit der EULA, dem „End User License Agreement“, verbriefte der Hersteller dem besagten „End User“ nämlich das Nutzungsrecht an der von ihm entwickelten Software. Die EULA war der Nachweis, dass die Software ordnungsgemäß erworben und nicht etwa illegal kopiert worden war.
Fehlten EULAs, konnten sich Probleme entwickeln. Und zwar bei Audits. Denn den Software-Herstellern wurde das Recht eingeräumt, die korrekte Lizenzierung der Nutzung ihrer Software vor Ort beim Kunden zu überprüfen.
Von der EULA zur Volumen-Lizenz: Immer mehr Komplexität
Aus dem Verkauf von Boxen entwickelten sich für den Unternehmensbereich die Volumen-Lizenzprogramme der großen Hersteller, wie etwa „Select“ oder „Enterprise Agreement“ von Microsoft: Unternehmen bekamen einen Master-Datenträger und brauchten dem Hersteller im Prinzip lediglich regelmäßig zu melden, wie oft die Software installiert worden war.
„Im Prinzip“ war das simpel – in der Realität aber nicht. Durch die teils vollkommen verschiedenen, aber in der Regel überaus komplexen Lizenz-Programme der verschiedenen Hersteller, entwickelte sich Software-Lizenzierung zu einer ungemein komplizierten Materie – zumal sich wichtige Punkte in diesen Herstellerverträgen konstant änderten. Eine Wissenschaft für sich!
Der Software-Lizenzmanager: Ein Berufsprofil entsteht – noch ohne Ausbildung
Die Folge: In den Unternehmen wurde durch geeignete Mitarbeiter – meist irgendwo an den Schnittstellen zwischen IT und Einkauf positioniert – entsprechendes Fachwissen aufgebaut. Dabei ging es und geht es noch immer um zwei wichtige Themen, die nach wie vor die Tätigkeit eines Software-Lizenzmanagers prägen:
Compliance: Die richtige Balance zwischen Nutzung und Lizenzierung
Als Compliance bezeichnet man den Zustand, in dem die Anzahl der genutzten Software-Einheiten mit der Lizenzierung genau übereinstimmt. Eine Kernaufgabe des Software-Lizenzmanagers liegt darin, diese Compliance sicher zu stellen. Denn findet der Hersteller heraus, dass eine Unterlizenzierung vorliegt, drohen Strafzahlungen, die meist empfindlich hoch angesetzt sind.
Wirtschaftlichkeit: Korrekt, aber auch wirtschaftlich richtig lizenziert
Gar nicht selten wurde bei Audits festgestellt, dass in Unternehmen viel zu viele Lizenzen vorhanden waren. Also waren vielleicht für neue Nutzer neue Lizenzen erworben worden, statt ihnen vorhandene zuzuweisen. Ein Zeichen fehlenden Lizenzmanagements oder, so der Fachbegriff, Software Asset Managements. Auch hier ist der Software-Lizenzmanager tätig: Es geht also nicht nur darum, in Audits Schaden vom Unternehmen abzuwenden, sondern proaktiv zur Wertschöpfung beizutragen; Kosten einzusparen und kostenintensive Ressourcen zu optimieren.
Wie wird man Software-Lizenzmanager? Die neue Art der Ausbildung
Wie oben geschrieben, bildeten sich Fachwissen und Expertise aus den bestehenden, konkreten Anforderungen heraus. So wuchsen Experten meist mit ihrem Job. Diese wechselten vielleicht ihre thematischen Schwerpunkte und gelegentlich das Unternehmen, blieben aber in der Regel das, was sie bis heute immer noch sind: Händeringend gesuchte Fachleute.
Eine neue Entwicklung in diesem Bereich ist die berufsbegleitende, also duale, zertifizierte Ausbildung zum Software-Lizenzmanager.
Durch welche Ausbildung wird man zertifizierter Software-Lizenzmanager?
Claudia Netzer, IT-Training Consultant beim IT-Campus von SoftwareOne:
“Generell ist im IT-Bereich und gerade bei der komplex aufgebauten Lizenzierung ja allgemein bekannt: Qualifizierte Trainings nützen dem Unternehmen, das frisches, dringend benötigtes Know-how aufbauen kann, aber auch dem Mitarbeiter, der ein Zertifikat erhält. Das Zertifikat oder gar den Titel behält der Mitarbeiter nämlich – auch wenn er das Unternehmen wechselt.
So kam der Gedanke auf, Schulungen zu einer zertifizierten, berufsbegleitenden Ausbildung zu machen und mit dem Lehrgang zum Lizenzmanager eine umfassende und Softwarehersteller-übergreifende Ausbildung anzubieten.
Experten mit langjähriger Projekterfahrung leiten dabei unsere Schulungen und vermitteln geballtes Wissen aus der Praxis, zu allen Aspekten der Software-Lizenzierung, wie etwa zu nachhaltigen Prozessen und Methoden in der Lizenzverwaltung, rechtlichen Grundlagen und Fallstricken von Lizenzmodellen und Verträgen, realen Fallbeispielen und zum souveränen Umgang mit Audits sowie herstellerspezifische Einsparpotentiale und Kostenoptimierungen.
Im Verlauf der Ausbildung können die Teilnehmer mehrere TÜV-Rheinland- und Hersteller-Zertifizierungen sowie ein Institutszertifikat abschließen: Nach dem Lehrgang findet eine Klausur zum Erwerb des Institutszertifikats „Geprüfter Lizenzmanager“ (HWR, IWVR e. V.) statt.
Wir denken, dass wir von SoftwareOne mit diesem einzigartigen Angebot eine echte Win-win Situation für alle Beteiligten schaffen konnten: Für die Unternehmen wie auch die Mitarbeiter, die sich so persönlich weiterentwickeln können.“