Wie funktioniert die Lizenzierung von IBM Cognos Analytics?

Das Endanwender alle nur verfügbaren Daten in ihre Entscheidungsprozesse mit einfließen lassen, ist keine neue Erscheinung. Neu aber ist, dass sie sich dazu immer in immer stärkeren Ausmaß diversen Business Intelligence- und Analysetools bedienen, die ihnen irgendwie dabei helfen könnten, Rohdaten in nützliche Erkenntnisse umzuwandeln. Eines dieser Tools ist eine von IBM bereitgestellte Softwareplattform: Cognos Analytics. Cognos Analytics enthält verschiedene Komponenten für Reports, Analyse, Scorecard-Erstellung und Ereignisüberwachung. Wird Cognos Analytics verwendet, sind einige Punkte Dinge hinsichtlich der Lizenzierung zu beachten. Damit befasst sich dieser Blogartikel.

Das irgendeine Form der Lizenzierung erfolgen muss, versteht sich von selbst. Besonders interessant ist im Zusammenhang mit Cognos Analytics jedoch natürlich die Frage, was an Lizenzen erforderlich ist, wenn man anderen Mitarbeitern im Unternehmen den Zugriff zum Beispiel auf Reports ermöglichen will, die mit Cognos Analytics erstellt wurden. Doch der Reihe nach.

Die verschiedenen Cognos Analytics-Lizenzentypen

Nachdem 2014 eine Umstellung auf ein vereinfachtes Lizenzmodell erfolgte, bietet IBM derzeit die folgenden vier verschiedenen Arten von Cognos Analytics-Lizenzen an:

• Analytics-Administrator 
• Analytics-Explorer 
• Analytics-User 
• Analytics-Viewer

Es werden verschiedenen Rollen für Cognos Analytics definiert, wie zum Beipiel Administration. Jede dieser Rollen enthält einen bestimmten Satz von Aufgaben, zum Beispiel Administration Tasks, zugeordnet.

Die Cognos Analytics Application verfügt über eine Liste von Standardfunktionen, die vordefinierten Rollen – zum Beispiel User -  zugewiesen sind. Damit ein einzelner User auf verschiedene Funktionen zugreifen kann, muss er eine Mitgliedschaft in den Rollen erhalten, die diesen Funktionen zugewiesen sind – entweder direkt über sein Benutzerkonto oder indirekt, über eine Cognos-Gruppe, der er angehört.

Häufig auftretende Fragen und Missverständnisse 

1. Wenn man die Standardberechtigungen ändern oder Einzelpersonen Funktionen zuweisen will, auf die sie eigentlich keinen Zugriff haben, können diese Personen auf eine andere Lizenz als diejenige umsteigen, die ihnen standardmäßig zugewiesen wurde. 
   Darüber hinaus können Lizenzprobleme auch von Personen verursacht werden, die gar nicht über ein Cognos Analytics-Konto verfügen, aber in Cognos Analytics erstellte Reports erhalten.
2. Durch eine „Analytics Viewer“-Lizenz können Personen ohne Cognos Analytics-Konto in dieser Applikation erstellte Reports kostenlos erhalten. Dieses Nutzungsrecht gilt jedoch nicht für alle Arten von Reports. Wenn man etwa ein Authorized User Lizenzmodell anwendet - das heißt, ein Modell, bei dem jeder User für seinen Zugriff auf Cognos Analytics eine eigene Lizenz hat, der User aber Reports an Kolleginnen und Kollegen versendet, die keine „Analytics Viewer“-Lizenz haben, kann dies zu Compliance-Problemen führen. 

Ein konkretes Beispiel für Unterlizenzierung

Eine Organisation erwirbt Cognos Analytics Viewer im Lizenzmodell „Autorisierte Benutzer“. 
Ein in der Cognos Analytics Anwendung erstellter, spezifischer Report wird an das gesamte Unternehmen verteilt – nehmen wir an, an 3.000 Personen. 
Dieser spezielle Typ von Report, oder besser, die Art seiner Verteilung, ist nicht durch die Analytics Viewer-Lizenz abgedeckt. Die Organisation kaufte, sagen wir, nur 100 Lizenzen für User, die tatsächlich auf Cognos und die Analytics Viewer-Funktionen zugreifen.

Nun ist der Organisation nicht bewusst, dass nicht alle Arten von Reports verbreitet werden dürfen. In Summe ist sie dennoch mit 2.900 Lizenzen gegenüber IBM im Minus. Es besteht also - in großem Umfang - ein Compliance-Defizit!