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Oracle in Cloud-Umgebungen außerhalb der von Oracle zertifizierten Cloud, Teil 2: Microsoft Azure

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Oracle Produkte lassen sich natürlich in der Oracle Cloud Infrastruktur betreiben – aber nicht ausschließlich. Es gibt Alternativen, wie Google, Microsoft Azure oder AWS. Geben die Oracle Verträge also deutlich mehr her, als der Hersteller offiziell verlautbaren lässt? Wir betrachten in einer Blogreihe nacheinander genau solche Cloud-Installationen, die nicht offensichtlich durch Oracle zertifiziert sind oder in einer OCI angesiedelt sind. Heute im Teil 2: Microsoft Azure.

Der Betrieb von Oracle Produkten in den von Oracle zertifizierten Cloud Umgebungen, wie Amazon Web Services – Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), Amazon Relational Database Service (RDS) und Microsoft Azure Platform (‘Authorized Cloud Environments’) ist im Oracle Dokument Licensing Oracle in the Cloud Computing Environment dargestellt. Leider gilt auch hier, wie bei so vielen Dokumenten, die Oracle seinen Kunden zur Verfügung stellt, dass sich daraus keine vertraglichen Rechte ableiten lassen. Aber doch einiger Freiraum.

Das ist die Ausgangssituation

Die allgemeinen Geschäftsbedingungen von Oracle erlauben grundsätzlich ein Outsourcing von Software sowie von Rechenleistung, damit der Lizenznehmer seinen internen Geschäftszweck damit abdecken kann. Kunden sollten sich daher vorab folgende Frage stellen: Was ist besser - einen Cloudservice bei einem Provider einzukaufen – oder eher das vom Hersteller Oracle gestattete Outsourcing der Rechenleistung zu nutzen? 

Ein Public Cloud-Service muss laut Definition folgende Bestandteile enthalten:

  • On-demand Self-Service
  • Broad Network Access
  • Resource Pooling
  • Rapid Elasticity
  • Measured Service

Somit sind aus der im Vertrag festgelegten Sicht von Oracle alle Cloud Services, die auf einer fixen Hardware basieren, eher dem Outsourcing zuzurechnen.

Oracle in der Microsoft Azure Cloud: Microsoft Bare Metal-Infrastruktur in Azure.

Microsoft Azure Bare Metal Cloud ist einer der oben beschriebenen Services, der eher einem Outsourcing, als einer Cloud Lösung zuzuordnen ist. Der Service wird bei der Provider Server-Hardware mit einem definierten SLA angemietet und vom Oracle Kunden betrieben. Der Kunde ist ab dem Betriebssystem für den Server verantwortlich: Also ein Szenario, in dem der Kunde in einer Microsoft Azure Bare Metal Cloud auf den angemieteten Servern Oracle KVM als Hypervisor installiert und dort das gegebenen Core Pinning nutzt, um Lizenzkosten einzusparen. Dies widerspricht keiner der Oracle Lizenzbedingungen und ist daher absolut legal. Auch sind hier alle Spielarten der Lizenz denkbar, wie auch bei einem On-Premises Betrieb.

Microsoft Azure AVS Cloud - Azure VMware Solution

Beim Betrieb von Oracle in einer Microsoft Azure VMware Kombination ist es wichtig, den Service auf Hardware aufzubauen, die dediziert von Microsoft Azure zur Verfügung gestellt wurde. 

Hier gelten die üblichen Oracle Regeln hinsichtlich VMware: Die gesamte genutzte, oder nutzbare Hardware muss mit einer Lizenz ausgestattet werden. Leider bietet Oracle hier noch keine Optionen an, um ein Segregation Approval sinnvoll auszudehnen oder für die Microsoft Azure VMware Lösung abzuschließen. Ein vernünftiges Loging kann aber helfen.

Oracle Interconnect for Azure

Die technisch optimale Lösung ist sicher der Oracle Interconnect for Azure, bei dem die Oracle Datenbank-Software in der für Oracle Produkte optimierten OCI und die Applikationen in Azure betrieben werden könnten. Damit sind die Management-Aufwände gering. Die Reaktionszeiten sind - wie versprochen - kurz. Das kommt dadurch, dass sich die beiden Hersteller Rechenzentren teilen. Azure Interconect ist in den Oracle Rechenzentren Frankfurt und Amsterdam, innerhalb der EU, möglich. Eine Übersicht dazu finden Sie unter: https://www.oracle.com/uk/cloud/public-cloud-regions/

Fazit

Im Falle von Microsoft Azure kann man die Anfangs gestellte Frage, „Geben die Oracle Verträge deutlich mehr her, als der Hersteller offiziell verlautbaren lässt?“ mit bestem Gewissen mit „Ja“ beantworten. Hier bieten sich gleich drei Lösungen als Alternativen an. 
Neben den großen Cloud Providern, die diese Blogreihe beschreibt, sind zudem viele andere Outsourcing Situationen mit Oracle durchaus denkbar. Allerdings gilt dabei immer: Oracle Lizenzierung ist komplex. Wer zudem Szenarien nutzen möchte, die möglich sind, weil der Hersteller sie nicht explizit ausschließt, sollte vom Know-how her besonders fest im Sattel sitzen.

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Sind Sie am Thema interessiert, sich Ihrer Kompetenz aber nicht 100% sicher?

Fragen Sie jederzeit gerne uns, die Experten der Oracle Advisory Services von SoftwareOne.

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